Schmerzbeurteilung beim Hund: Die Glasgow Pain Scale
Schmerz ist eine unangenehme persönliche emotionale Erfahrung und hat drei Dimensionen : Sensorisch-diskriminative Schmerzdimension (Lokalisation, Intensität, Qualität, Dauer)...
Ausgabe nummer 25.3 Sonstiges Wissenschaft
veröffentlicht 21/04/2021
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Schmerz ist eine unangenehme persönliche emotionale Erfahrung und hat drei Dimensionen: Sensorisch-diskriminative Schmerzdimension (Lokalisation, Intensität, Qualität, Dauer); Affektiv-motivationale Schmerzdimension (beschreibt die Unannehmlichkeit – wie der Schmerz uns fühlen lässt)...
Schmerz ist eine unangenehme persönliche emotionale Erfahrung und hat drei Dimensionen 1:
Die Kurzform der Glasgow Composite Measure Pain Scale (CMPS-SF) wurde als ein praktisches Instrument für die Entscheidungsfindung bei Hunden mit akuten Schmerzen entwickelt und zeichnet sich insbesondere durch ihre einfache und zuverlässige Anwendbarkeit in der Praxissituation aus. Das Beurteilungssystem beinhaltet 30 Deskriptoren innerhalb von sechs Verhaltenskategorien, einschließlich Mobilität. Innerhalb jeder Kategorie sind die Deskriptoren nach assoziiertem Schmerzgrad in numerischer Rangfolge geordnet. Die Person, die die Schmerzbeurteilung durchführt, wählt den Deskriptor, der das Verhalten bzw. den Zustand des Hundes in der jeweiligen Kategorie am besten beschreibt. Wichtig ist, dass der Ablauf der Beurteilung exakt dem umseitigabgedruckten Protokoll folgt. Der finale Schmerz-Score des Patienten ist die Summe der einzelnen Scores und erreicht maximal 24 Punkte (oder 20 Punkte, wenn eine Beurteilung der Mobilität nicht möglich ist). Der Gesamt-Score ist ein hilfreicher Indikator für den Analgetikabedarf des Patienten: Als analgetische Interventionsschwelle wird ein Schmerz-Score von 6/24 (bzw. 5/20) empfohlen. Zu beachten ist, dass die Schmerz-Skala nur bei Hunden angewendet werden sollte, die bei vollem Bewusstsein sind und sich ohne Hilfe fortbewegen können (ausgenommen sind Fälle, in denen Mobilität kontraindiziert ist). In der Regel sollte man also mit dem Beginn der Schmerzbeurteilung zwei Stunden nach der endotrachealen Extubation warten, jeder Fall muss diesbezüglich aber individuell bewertet werden. Da das Protokoll der Schmerzbeurteilung eine Palpation im Bereich der Operationswunde und eine Evaluation der Mobilität einschließt (wenn Letztere nicht kontraindiziert ist), wird empfohlen, dieses Scoring in der frühen postoperativen Phase nicht häufiger als stündlich vorzunehmen, um unnötigen Stress für den Patienten zu vermeiden und schädliche Auswirkungen häufiger Störungen auf die nachfolgenden Messungen so weit wie möglich zu begrenzen.
Jacqueline Reid
Jacqueline Reid, NewMetrica, Glasgow, Schottland Mehr lesen
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