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Veterinary Focus

Ausgabe nummer 26.2 Ernährung

Verbesserung der Akzeptanz von Nahrungen für Katzen mit CNE

veröffentlicht 11/02/2021

Geschrieben von Astrid Le Bozec

Auch verfügbar auf Français , Italiano , Español und English

Die Chronische Nierenerkrankung (CNE) ist eines der häufigsten Gesundheitsprobleme bei älteren Katzen, und mehr als 30 % aller Katzen über 15 Jahren sind betroffen. In vielen Fällen geht diese Erkrankung mit Störungen der Nahrungsaufnahme einher. Die Aufrechterhaltung des Körpergewichts korreliert bei Katzen mit CNE jedoch positiv mit der Lebensspanne. 

Katze frisst Knabbereien

Die Chronische Nierenerkrankung (CNE) ist eines der häufigsten Gesundheitsprobleme bei älteren Katzen, und mehr als 30 % aller Katzen über 15 Jahren sind betroffen 1. In vielen Fällen geht diese Erkrankung mit Störungen der Nahrungsaufnahme einher. Die Aufrechterhaltung des Körpergewichts korreliert bei Katzen mit CNE jedoch positiv mit der Lebensspanne 2. Die Akzeptanz von Nierendiätnahrungen ist daher ein Kernelement der diätetischen Behandlung von Katzen mit CNE.

Akzeptanz

 
Die Akzeptanz ist ein komplexes, multifaktorielles Phänomen, das nicht nur verschiedene Charakteristika der Nahrung umfasst (Geruch, Geschmack, Textur, Nährstoffzusammensetzung etc.) (Tabelle 1), sondern auch von Faktoren auf Seiten des Tieres und seiner Umwelt beeinflusst wird (Wahrnehmung der Nahrung, Ernährungserfahrungen etc.). Nahrungspräferenzen können in der Tat in ganz erheblichem Maße von Tier zu Tier variieren 3 4 (Abbildung 1).

 

Tabelle 1. Faktoren, die die Akzeptanz von Katzennahrung beeinflussen.
Inhaltsstoffe Die Art der gewählten Inhaltsstoffe (Proteine, Fette etc.) und ihre Herkunft müssen optimal sein. Bestimmte Inhaltsstoffe mit bekannter hoher Akzeptanz können zugesetzt werden, um den Geschmack zu verbessern.
Verarbeitung Die Verarbeitungsparameter sollten optimiert werden, um attraktive Inhaltsstoffe und Texturen zu garantieren.
Haltbarmachung
Die Haltbarmachung und die Verpackung müssen die Frische des Produktes sicherstellen.


Einige dieser Präferenzen sind angeboren und können mit der Rasse, der Anatomie 5 oder individuellen genetischen Merkmalen zusammenhängen. Andere werden im Laufe des Lebens eines Tieres erworben: So haben zum Beispiel perinatale Erfahrungen einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Nahrungswahl 6. Zudem können unterschiedliche Katzen abhängig von ihren früheren Erfahrungen sehr unterschiedlich auf ein und dieselbe Nahrung reagieren. Diese Reaktionen können neophil oder neophob (d. h., eine neue Nahrung wird als attraktiv oder als abstoßend betrachtet), anti-apostatisch (Vorliebe für Nahrungen, die nicht neu sind, aber selten angeboten werden) 7, apathisch oder aversiv sein. Bei der Optimierung der Akzeptanz einer Nahrung müssen daher auch das Tier und seine individuellen Präferenzen berücksichtigt werden. Besonders wichtig ist dies bei Katzen mit CNE.

 

 

Astrid Le Bozec

Die Akzeptanz ist ein komplexes, multifaktorielles Phänomen, das nicht nur verschiedene Charakteristika der Nahrung umfasst, sondern auch von Faktoren auf Seiten des Tieres und seiner Umwelt beeinflusst wird.

Astrid Le Bozec

Entstehung individueller Präferenzen

Abbildung 1. Entstehung individueller Präferenzen.

Die Katze mit CNE 

Katzen mit CNE zeigen häufig Dysorexie: 40 % leiden unter Hyporexie und 15 % unter vollständiger Anorexie 8. Aufgrund ihrer genetischen Prädisposition verknüpfen Katzen gastrointestinale Beschwerden nach einer Mahlzeit mit der unmittelbar vor diesem Ereignis aufgenommenen Nahrung und weisen diese Nahrung in der Zukunft mit höherer Wahrscheinlichkeit zurück 9. Katzen können dabei später sowohl den Geschmack als auch den Geruch dieser Nahrung erkennen und mit den Beschwerden assoziieren. Dieser Lernprozess ist sowohl schnell als auch nachhaltig, so dass bereits die einmalige Aufnahme einer bestimmten Nahrung zu einer lang anhaltenden Ablehnung führen kann. Diese Art von Reaktion kann insbesondere auch von den nicht selten von Katzen mit CNE durchlebten gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen hervorgerufen werden. Es muss also eine alternative Nahrung angeboten werden, die sowohl mit der notwendigen diätetischen Strategie zur Unterstützung der Behandlung der CNE kompatibel ist als auch ein neues sensorisches Profil aufweist (Geruch, Geschmack, Textur), das sich von dem der zuvor gefütterten Nahrung unterscheidet und von der Katze akzeptiert wird.

Die bei Nierendiätnahrungen erforderlichen diätetischen Einschränkungen (niedriger Phosphorgehalt und angepasste Mengen an hochwertigen Proteinen) haben einen erheblichen Einfluss auf die Akzeptanz. Diese Einschränkungen sind jedoch eine wesentliche Voraussetzung für ein gutes diätetisches Management der CNE. Ernährungsexperten müssen deshalb auf ihr Wissen über die oben genannten Parameter zurückgreifen, um die Nahrung attraktiv zu machen und gleichzeitig alternative Lösungen für das Problem der Aversion oder der reduzierten Nahrungsaufnahme anbieten zu können.

Mit diesem Wissen hat Royal Canin jetzt ein Sortiment neuer Nierendiätnahrungen entwickelt. Diese Produkte enthalten unterschiedliche Inhaltsstoffe, die auch von der Katze im Hinblick auf die Akzeptanz als unterschiedlich wahrgenommen werden. Wenn also bei der Fütterung eines bestimmten Produktes dieses Sortimentes eine Futtermittelaversion oder eine reduzierte Nahrungsaufnahme zu beobachten ist, kann alternativ ein anderes Produkt aus dem Sortiment angeboten werden, um die Nahrungsaufnahme zu verbessern. Eine klinische Studie mit 18 Katzen mit CNE kommt zu dem Ergebnis, dass es dank dieses organoleptischen Ansatzes möglich ist, eine wirksame Lösung für Appetitprobleme anzubieten, die individuelle Nahrungspräferenzen zufriedenstellt und gleichzeitig die geforderten diätetischen Kriterien einhält 10 (Abbildung 2).

 
Die unterschiedlichen Gerüche in unterschiedlichen Nierendiätnahrungen

Abbildung 2. Die unterschiedlichen Gerüche in unterschiedlichen Nierendiätnahrungen (ermittelt mittels Gaschromatographie­Olfaktometrie) können in einem Diagramm dargestellt werden, das die Verteilung der unterschiedlichen Geruchsklassen zeigt (11).

References

  1. Adams LG. Phosphorus, protein and kidney disease. In: Proceedings. The Petfood Forum 1995;13-26. 

  2. Parker VJ, Freeman LM. Association between body condition and survival in dogs with acquired chronic kidney disease. J Vet Intern Med 2011;25:1306-1311.

  3. Bradshaw JW, Healey LM, Thorne CJ, et al. Differences in food preferences between individuals and populations of domestic cats Felis silvestris catus. Appl Anim Behav Sci 2000;68:257-268. 

  4. Rogues J, Forges C, Niceron C. Satisfaire les préférences individuelles des chats. In: Proceedings. 3e Symposium International d’Ethologie Vétérinaire SEEVAD 2015;10. 

  5. Royal Canin internal study in collaboration with ENSAM (Ecole Nationale Supérieure des Arts et Métiers) and EMA (Ecole des Mines d’Alès), France 2002.

  6. Becques A, Larose C, Gouat P, et al. Effects of pre- and postnatal olfacto-gustatory experience on early preferences at birth and dietary selection at weaning in kittens. Chem Senses 2010;35:41-45.

  7. Church SC, Allen JA, Bradshaw JWS. Anti-apostatic food selection by the domestic cat. Anim Behav 1994;48:747-749.

  8. Queau Y. Impact of renal failure on the gastrointestinal tract and food intake. In: Proceedings, 21st ECVIM-CA Congress 2011. 

  9. Bradshaw JW, Goodwin D, Legrand-Defretin V, et al. Food selection by the domestic cat, an obligate carnivore. Comp Biochem Physiol 1996;114:205-209. 

  10. Royal Canin clinical internal study in collaboration with 12 veterinary clinics and 1 university, France, UK and Switzerland 2014. 

  11. Jaubert JN, Tapiero C, Dore JC. The field of odors; towards universal language for odor relationships. Perfumer Flavorist 1995;20:1-16.

Astrid Le Bozec

Astrid Le Bozec

Astrid Le Bozec, Royal Canin Research Center, Aimargues, Frankreich Mehr lesen

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