Halskrägen für Katzen
Halskrägen werden oft eingesetzt, wenn Katzen unter Juckreiz leiden, sie können sich aber nachteilig auf das Wohlbefinden eines Tiers auswirken.
Ausgabe nummer 31.1 Sonstiges Wissenschaft
veröffentlicht 02/09/2021
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Katzen werden in erstbehandelnden Praxen oft mit unterschiedlichen Veränderungen an den Pfoten vorgestellt; Ronnie Kaufmann diskutiert die Hauptdifferenzialdiagnosen, diagnostische Möglichkeiten und Behandlungsoptionen.
Pododermatitis ist ein deskriptiver Begriff, keine endgültige Diagnose. Die Erkrankung kann die Haut der Pfoten, die Zwischenzehenräume und/oder die Krallenfalze umfassen.
Es gibt viele Ursachen für Pododermatitis, die meisten können jedoch anhand der charakteristischen klinischen Symptome identifiziert werden, gestützt durch typische Befunde im Feinnadelaspirat.
Die endgültige Diagnose basiert auf der Histopathologie. Die Therapie umfasst häufig eine Immunmodulation, sie unterscheidet sich jedoch je nach zugrundeliegender Erkrankung, ebenso wie die Prognose.
Wenn eine chronische Behandlung erforderlich ist, sollten immunmodulatorische Arzneimittel immer reduziert werden bis zur niedrigsten möglichen Behandlungsfrequenz, mit der das Wohlbefinden des Patienten aufrechterhalten werden kann.
Ronnie Kaufmann
Wie bei der plasmazellulären Pododermatitis ist die Prognose beim eosinophilen Granulom variabel, und spontane Resolutionen kommen vor. In Fällen, in denen eine zugrundeliegende Ursache erkannt und erfolgreich behandelt werden kann (z. B. Flohspeichelallergie oder allergisch bedingte Futtermittelunverträglichkeit) ist die Prognose sehr gut, solange die auslösenden Trigger konsequent vermieden werden können. Bei Patienten mit idiopathischer oder Atopie-assoziierter Erkrankung ist dagegen eine lebenslange Therapie erforderlich 9 10 11. Die Therapie besteht aus einer Immunmodulation, in erster Linie mit oralem Prednisolon in einer Dosierung von 1-2 mg/kg täglich, die anschließend nach Möglichkeit auf eine Gabe jeden zweiten Tag reduziert wird. Gelegentlich können auch höhere Dosierungen (bis zu 4 mg/kg) erforderlich sein, und einige Patienten sprechen besser an auf Dexamethason in einer Dosierung von 0,1-0,2 mg/kg (reduzieren auf eine Erhaltungsdosierung von 0,05-0,1 mg/kg alle 72 Stunden) oder auf Triamcinolon in einer Dosierung von 0,2 -0,3 mg/kg täglich. Das Ziel ist immer eine Erhaltungstherapie mit der niedrigsten möglichen Dosierung und – noch wichtiger – mit der niedrigsten möglichen Behandlungsfrequenz, die noch in der Lage sind, das Wohlbefinden der Katze dauerhaft aufrechtzuerhalten 9 10 11. Methylprednisolon zur Injektion sollte unbedingt vermieden werden, weil ein höheres Nebenwirkungsrisiko besteht, weil die Behandlung im Falle eines Auftretens von Nebenwirkungen nicht abgesetzt werden kann und weil erhöhte Dosierungen erforderlich sein können, wenn der Patient nur unzureichend anspricht 9. Nebenwirkungen einer Glukokortikoid-Therapie treten bei Katzen zwar insgesamt seltener auf als bei Hunden, können aber Polydipsie, Polyphagie, Gewichtszunahme, Diabetes mellitus, Harnwegsinfektionen, iatrogenen Hyperadrenokortizismus, das feline Hautfragilität-Syndrom, kongestive Herzinsuffizienz, Demodikose und Dermatophytose umfassen 9 10.
Cyclosporin in einer Dosierung von 7,0-7,5 mg/kg alle 24 Stunden ist ebenfalls nachweislich wirksam bei Katzen mit EG 9 10 11. Aufgrund einer Verzögerungsphase von zwei bis drei Wochen sollte die Behandlung über mindestens vier Wochen in der initialen Dosierung durchgeführt und anschließend auf eine Behandlung jeden zweiten Tag reduziert werden, wobei einige Patienten auch mit einer Behandlungsfrequenz von 72 Stunden erfolgreich gemanagt werden können. Nebenwirkungen treten insgesamt eher selten auf, aber 25 % der behandelten Katzen können unter transienten gastrointestinalen Symptomen wie Erbrechen und Diarrhoe leiden. Nach den Erfahrungen der Autorin kann das Risiko für Erbrechen gesenkt werden durch begleitende Gaben von Maropitant (2 mg/kg) während der ersten zwei bis drei Wochen und/oder eine schrittweise Steigerung der Cyclosporindosis. Weitere beschriebene Nebenwirkungen sind Gewichtsverlust und (selten) gingivale Hyperplasie, Hypersalivation, Anorexie und hepatische Lipidose 9 10. Katzen, die Cyclosporin erhalten, sollten stets FIV- und FeLV-negativ sein und aufgrund des Risikos der Entwicklung einer hochgradigen tödlichen Toxoplasmose weder jagen dürfen, noch mit rohem Fleisch gefüttert werden.
Ronnie Kaufmann
In der Regel ist eine Kurzzeitbehandlung mit systemischen Glukokortikoiden erforderlich, um die akuten klinischen Symptome zu kontrollieren, der Grundpfeiler der Therapie ist aber die Vermeidung von Stechmücken 10 19. Betroffene Katzen sollten insbesondere während der Stunden der höchsten Stechmückenaktivität im Haus gehalten werden und/oder ein schützendes antiparasitäres Halsband tragen 19.
Die Diagnose ist einfach zu bestätigen durch Röntgenaufnahmen der Zehen, die im klassischen Fall osteolytische Veränderungen der Phalanx 3 zeigen, die sich potenziell über den intraartikulären Spalt zwischen Phalanx 3 und Phalanx 2 hinaus in die Phalanx 2 hinein ausdehnen 20 21 22. Röntgenaufnahmen des Thorax zeigen eine solitäre, umschriebene Zubildung, in der Regel in den kaudalen Lungenlappen 20 21 22. In den seltenen Fällen, in denen Thoraxröntgenaufnahmen eine geringe diagnostische Sensitivität aufweisen, wird ein CT empfohlen 22. In Zweifelsfällen kann die Diagnose mit Hilfe der histopathologischen Untersuchung einer amputierten Zehe bestätigt werden 20 22 23 24.
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Ronnie Kaufmann
The Veterinary Teaching Hospital, Koret School of Veterinary Medicine, The Hebrew University of Jerusalem, Israel Mehr lesen
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